Parodontitis als Risikofaktor für schweren Covid-19-Verlauf? So schützen wir Sie in der Zahnarztpraxis
30. März 2021 | Neuigkeiten
Gesund beginnt im Mund – diesen Spruch haben Sie sicher schon einige Male gehört. In Zeiten von Corona ist er aktueller denn je. Jetzt hat eine Studie herausgefunden: Parodontitis kann einen schweren Verlauf mit Covid-19 begünstigen. Wir erklären die Zusammenhänge und wie wir Sie in unserer Zahnarztpraxis in Suhl schützen.
Was hat Parodontitis mit Covid-19 zu tun?
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Covid-19-Patienten mit Parodontitis 3,5-mal häufiger auf die Intensivstation eingewiesen wurden, 4,5-mal häufiger eine Beatmung benötigten und fast neunmal häufiger starben als Patienten ohne Parodontitis.
Was ist eigentlich eine Parodontitis?
Die Parodontitis ist eine chronische Zahnbetterkrankung. Der Zahnhalteapparat, das Parodont, entzündet sich und wird schwächer. Viele Patienten ab 40 verlieren aufgrund einer Parodontitis ihre Zähne.
Parodontitis kann ein Risikofaktor für einen schweren Covid-19-Verlauf sein! Aber wie kommt es dazu? Warum ist die Parodontitis ein so großes Gesundheitsrisiko?
Dazu müssen wir uns anschauen, wie das Immunsystem arbeitet.
Die erkrankte Mundhöhle ist eine Eintrittspforte für Viren
Grundsätzlich reagiert das Immunsystem auf zwei verschiedene Arten:
- Unspezifische Immunabwehr: Die angeborene Immunabwehr ist sozusagen die “Standardausführung”. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die Eindringlinge abzuwehren, aktiviert das Immunsystem die Spezialkräfte.
- Spezifische Immunabwehr: Die Spezialkräfte – das sind Antikörper, die gezielt Krankheitserreger bekämpfen. Die spezifische Immunabwehr lernt aus vergangenen Infektionen und erkennt Erreger wieder.
Die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates ist eine bakterielle Infektion. Die Körperabwehr schickt Spezialkräfte, um die Parodontitisbakterien zu zerstören. Dabei entstehen Toxine (Giftstoffe). Es kommt zu einer Entzündungsreaktion. Das Immunsystem arbeitet weiter mit allen Kräften gegen die Parodontitis und treibt die Entzündung voran.
Die Mundhöhle funktioniert nicht mehr ausreichend als erste Verteidigungslinie gegen Viren. Das Immunsystem in der Mundschleimhaut ist, wenn man so möchte, “außer Betrieb”. Das Risiko einer Infektion – und eines schweren Verlaufs mit Covid-19 – steigt.
Erfahren Sie mehr über die Zusammenhänge zwischen Parodontitis und der Allgemeingesundheit: Parodontologie – Parodontosebehandlung in Suhl für Ihre Gesundheit und für feste Zähne
Wie hilft mir die Parodontitistherapie in der Zahnarztpraxis?
Sind Sie aufgrund einer Parodontitis bereits in Behandlung? Schieben Sie den Termin nicht auf. Die Parodontitistherapie leistet – gerade in Coronazeiten – einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Allgemeingesundheit.
Die Parodontitis ist chronisch, sie ist nicht heilbar. Aber wir können sie stoppen und langfristig zum Stillstand bringen. Ihre Mundgesundheit erholt sich und das Immunsystem hat wieder Ressourcen, um Sie ausreichend vor Viren und Erregern zu schützen.
Das sind die 3 Ziele der Parodontitistherapie:
- Beläge und Bakterien entfernen
- Entzündliche Prozesse stoppen
- Zähne und Gewebe erhalten
Was können Sie selbst gegen Parodontitis tun?
Werden Sie zusätzlich zu Hause aktiv.
Hier ein paar Tipps:
- Nicht rauchen (Raucher haben ein 15-mal höheres Risiko für Parodontitis)
- 2x täglich Zähne putzen, mit fluoridhaltiger Zahnpasta
- Zahnseide und Zwischenraumbürsten verwenden
- Zuckerarm ernähren
- Halbjährliche Kontrolluntersuchungen wahrnehmen
Blutet Ihr Zahnfleisch hin und wieder beim Zähneputzen? Das kann ein erster Hinweis auf eine Zahnfleischentzündung sein.
Klären Sie diese Symptome ab. Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie einen Termin in unserer Suhler Praxis. Sie erreichen uns unter Tel.: 03681 760156